Tag der offenen Tür und Verkostung bei Pierre Cros im Minervois. Cantal, Truffade, Nebbiolo, Caringnan und Syrah: Pures Geschmacks-Glück!
PIERRE CROS
„Pierre Cros hat sich auf 25ha Reben und ebenso viel Oliven, Mandelbäumen und Trüffeleichen niedergelassen. Er ist ein großer „Winzer-Künstler“, eine Referenz im Minervois...“ (Guide Hachette)
Frühling bei Pierre Cros
Tag der offenen Tür und Verkostung bei Pierre Cros im Minervois. Cantal, Truffade, Nebbiolo, Caringnan und Syrah: Pures Geschmacks-Glück!
Von André Dominé für Weinwirtschaft
Die Idee dazu stammt von einem Deutschen, dem Oenologen Sebastian Nickel, der in Montpellier studierte und dort die Agentur VinParleur betreibt (www.vinparleur.net). Er setzte den 29. Februar als Datum fest und rief Carignan-Erzeuger in Badens im Miner- vois zusammen und zwar auf der Domaine Pierre Cros. Cros selbst füllt seit 1997 einen sortenreinen Carignan aus einer 1905 gepflanzten Parzelle ab und bot eine Vertikale seines Minervois Vieilles Vignes von 1999 bis 2011.
Immer vorwiegend in Kohlensäuremaischung vergoren und in älteren Fässern ausgebaut, bewies die Sorte ihr beachtliches Alterungspotenzial, denn 1999 war neben dem aussichtsreichen 2007 der reizvollste Wein. […]
Acht weitere Winzer stellten ihre Carignans vor. […] Das Roussillon war durch den Journalisten und passionierten Carignan-Verteidiger Michel Smith vertreten (www.les5duvin.com). Mit fünf Freunden rettete er einen Hektar alten Carignan bei Tresserre. Daraus gewinnt er Puch, eine eigene Interpretation der Sorte, frisch, saftig, knackig, sehr anregend, und kühl zu trinken. Zum Ehrenpräsidenten des 2. Carignan Day ernannt, dürfte das Treffen 2013 an Bedeutung gewinnen. Schon jetzt war faszinierend zu probieren, welch unterschiedliche Weine Carignan ergeben kann, darunter Rote von erstaunlicher Klasse.
Aramon, Picpoul noir, Aspiran... die Rückkehr der alten Rebsorten!
Heute, dank des Erwachens der Techniker der Chambre d’Agriculture (Landwirtschaftskammer), haben wir in sorgfältiger Arbeit das beste Holz dieser alten Rebsorten selektiert und einen jungen Weinberg aus Aramon, Piquepoul noir und Aspiran angepflanzt.
Welch eine süsse Rache für diese alten Reben! Die gleichen Reben, die man zu Gunsten der sogenannten „hochwertigen“ Rebsorten ausmerzen wollte, in unserer Region, in der mehr und mehr die „Ketzerei“ des internationalen Weinbaus herrscht, auf Kosten der Tradition und des kulturellen Weinerbes.
Welch süsse Rache auch für unsere „Alten“, die auch nicht „beknackter“ waren, als wir es sind, und schon annodazumal verstanden haben, dass auch diese Reben ihren Platz in unserem trockenen Terroir haben.
Und, nicht zuletzt, welch süsse Rache auch für mich... Bei uns hier unten muss man seiner Zeit nicht voraus sein, denn selbst wenn man ein „Vorläufer“ ist, so erinnert sich, wenn etwas in Mode kommt, keiner – und erstrecht nicht die Leute, die für uns entscheiden – daran, dass wir vor 10 Jahren schon das Gleiche gemacht haben...
Und deshalb lade ich sie am Samstag und Sonntag den 12. Und 13. Mai von 10 bis 22 Uhr zu mir ein. Verkosten und genießen Sie (vor Ort oder zuhause) den Käse (Cantal, Saint Nectaire) von meinem Freund Jean-Pierre, éleveur-fromagier auf der Ferme de Marcou, zusammen mit einem guten Glas Wein von alten und neuen Reben.
Um Reservierung wird gebeten (Käse, hausgemachte Wurst und Gegrilltes – 10€ pro Teller).
Permalink, von WeinPresse...
Drei Sterne und ein sechster „Coup de cœur“ (übersetzbar „ein Wein, der uns am Herzen liegt“) für die große Cuvée des Weinguts (100% Syrah), hinter der sich der Rotwein „Pierre-Henri“ 2009 (100% Grenache), der den Namen des Sohnes trägt, allerdings nicht zu verstecken braucht.
Einstimmiger Beschluss: Dieser Wein (Les Aspres) liefert ein opulentes Bouquet, in dem sich Garrigue, Pfeffer, Sauerkirsche, Kakao und Lakritz kein bisschen zurückhalten. Weich und sinnlich, großzügig im Geschmack, mit grandiosem Finale! Ein wahres Fest der Sinne.
Weinberg ohne Heimat? Nein, eher ein ausgewandeter Weinberg, denn die Reben fühlen sich offensichtlich wohl in ihrer Wahlheimat: Verwurzelt im trockenen und steinigen Boden der „Aspres“, im Aude-Tal zwischen Montagne noir und Montagne d’Alaric, umgeben von Pinien, Trüffeleichen, Mandelbäumen, Nachbar einheimischer Rebsorten wie Carignan, Grenache und Cinsault, aber auch einer hochdekorierten Syrah und zwei weiteren Immigranten – einem portugiesischen Touriga nacional und einem Burgunder Pinot noir...
Seine freie Wahl, sich in Frankreich niederzulassen, bringt der Wein schon auf dem Etikett zum Ausdruck und trägt den Titel „Vin de Table“ nicht ohne Stolz. Im Glas schlägt er mühelos den Bogen von Italiens Norden zu Frankreichs Süden, beschwingt und bodenständig zur gleichen Zeit, den Körper einer Tänzerin und die Füße eines Bauern, solide im felsigen Boden des Minervois verankert.
Von klarem, malven-artigem Rot, zeigt der Wein ein erstaunliches Bouquet, das von knackig reifen Kirschen, über Nougat bis zu gerösteten Esskastanien reicht. Angenehme Frische, geringe Mengen feiner, wenn auch noch recht junger Gerbsäure geben dem Wein ein interessantes Relief.
Ein stimmiger und ausgeglichener Wein, vertraut und ein wenig exotisch zugleich, als spräche er ein fast perfektes Französisch mit singendem, italienischen Akzent...
Weinlese im Minervois
Vermentino-Ernte auf dem Weingut Pierre Cros im Minervois. Die geernteten Trauben werden zusammen mit Grenache blanc und Grenache gris, Picpoul blanc und Picpoul gris und Muscat zu einem nach der Lage der Rebgärten benannten Weisswein verarbeitet - Les Costes.
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